Giovanni Giacometti CAPOLAGO CAPOLAGO
Giovanni Giacometti
1868-1933
CAPOLAGO CAPOLAGO
Unten rechts monogrammiert
Öl auf Leinwand
46 x 38 cm
Öl auf Leinwand
46 x 38 cm
Gemalt um 1909.
In Capolago, dem am Kopf des Silsersees gelegenen Dorfteil von Maloja, verbrachte Giovanni Giacometti mit seiner Familie ab 1909 die Sommermonate in einem Haus, das Annetta geerbt hatte. Als eines der ersten Bildmotive in Capolago wählte er den Blick durch die engen Gassen des Dorfes – mit seiner malerischen Ansammlung alter Steinmauern, den vorspringenden Dächern und Treppen vor den bewaldeten Berghängen im Hintergrund sollte es ihn immer wieder beschäftigen. Und hier war es vor allem das Spiel von Licht und Schatten, das er zu einer eigenen Kunstform erhob. Der tief verschatteten Dorfpartie steht nicht nur die strahlende Helle des besonnten Dorfteils gegenüber, vielmehr erfasst das flimmernde Sonnenlicht das gesamte Bildgeschehen – die dunklen Töne des Farbenspektrums sammeln sich in den Schattenpartien, die hellen in den besonnten. Das untrügliche koloristische Gespür Giacomettis kreierte daraus eine Harmonie. Der farbenflirrenden Atmosphäre Gestalt zu geben, war schon früh ein Anliegen Giacomettis. Vor der Jahrhundertwende erreichte er es mit Hilfe des divisionistischen Prinzips der Farbzerlegung und einer feinen Pinselstrichtechnik, die ihm von seinem Lehrer und Freund Giovanni Segantini nahegebracht worden waren. 1907/08 hatte Giacometti Gelegenheit, eine Publikation der Briefe Van Goghs zu lesen, die ihn sehr beeindruckte, und Originale des Holländers zu studieren, dessen Pinselduktus er in den folgenden Jahren seinen eigenen Zielen verfügbar machte.
In Capolago, dem am Kopf des Silsersees gelegenen Dorfteil von Maloja, verbrachte Giovanni Giacometti mit seiner Familie ab 1909 die Sommermonate in einem Haus, das Annetta geerbt hatte. Als eines der ersten Bildmotive in Capolago wählte er den Blick durch die engen Gassen des Dorfes – mit seiner malerischen Ansammlung alter Steinmauern, den vorspringenden Dächern und Treppen vor den bewaldeten Berghängen im Hintergrund sollte es ihn immer wieder beschäftigen. Und hier war es vor allem das Spiel von Licht und Schatten, das er zu einer eigenen Kunstform erhob. Der tief verschatteten Dorfpartie steht nicht nur die strahlende Helle des besonnten Dorfteils gegenüber, vielmehr erfasst das flimmernde Sonnenlicht das gesamte Bildgeschehen – die dunklen Töne des Farbenspektrums sammeln sich in den Schattenpartien, die hellen in den besonnten. Das untrügliche koloristische Gespür Giacomettis kreierte daraus eine Harmonie. Der farbenflirrenden Atmosphäre Gestalt zu geben, war schon früh ein Anliegen Giacomettis. Vor der Jahrhundertwende erreichte er es mit Hilfe des divisionistischen Prinzips der Farbzerlegung und einer feinen Pinselstrichtechnik, die ihm von seinem Lehrer und Freund Giovanni Segantini nahegebracht worden waren. 1907/08 hatte Giacometti Gelegenheit, eine Publikation der Briefe Van Goghs zu lesen, die ihn sehr beeindruckte, und Originale des Holländers zu studieren, dessen Pinselduktus er in den folgenden Jahren seinen eigenen Zielen verfügbar machte.
Wir danken Viola Radlach vom Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft SIK-ISEA für den Textbeitrag.
Comments
Post a Comment